Erschütternder Bericht aus Kroatien – Ein kleiner Junge weint aus Furcht, er möchte nicht mehr in die Schule: ‚Sie sind sehr frech zu uns’
In Kroatien sind ethnische Minderheiten am meisten der Diskriminierung ausgesetzt. Beleidigungen ertragen sie jeden Tag, so auch in der Schule. Auch wenn er ein sehr guter Schüler ist, mag Enis Omerović nicht mehr in die Schule gehen. „Sie sind, sie sind zu uns sehr frech…“ hört man den kleinen Enis durch die Tränen sagen. Die neuen ‚Freunde’ aus der Klasse – wie er sie nennt, achten ihn nicht. „Wenn wir uns neben sie stellen, verscheuchen sie uns sofort, sagen, dass wir dumme „cigani“ sind und allerlei andere Worte“ ergänzt Enis.
Als seien sie nicht schon genug bestraft mit den Bedingungen, unter denen sie gezwungen sind zu leben. „Hier leben wir, zwei Familien in einem Container, das heißt, uns geht es nicht gut ohne Badezimmer, ohne Wasser, den Strom schalten sie uns so gut wie jeden Tag ab, und wir finden dann einen Weg. Wenn wir keinen Strom haben, können wir unsere Kinder nicht waschen, kochen, nichts.“
„Eigentlich leben alle Roma in Kroatien in relativer Armut, und zehn Prozent davon in absoluter Armut. Das ist eine große Hürde für die Integration. Sie leben in Siedlungen, die isoliert sind, und die Einbindung in die Schule ist auch weiterhin sehr gering, die .Beschäftigung ist gering. Da wartet noch viel Arbeit, damit diese Situation Fortschritte macht“, sagt die Ombudsfrau Lora Vidović. Die Ombudsfrau hat im letzten Jahr 263 Beschwerden erhalten. Und der letzten Untersuchung von Eurobarometer hat jeder Dritte in Kroatien Diskriminierung erfahren. „Ich sage, dass sie sich so nicht verhalten sollen mir gegenüber, denn zusammen sind wir immerhin alle Menschen, wie sie auch“, empfiehlt Enis.
