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Rassismus gegen Roma in Bulgarien und Protest in Brüssel

Rassismus gegen Roma in Bulgarien und Protest in Brüssel

Am 9. Januar haben die Behörden den Abriss einer informellen Roma-Siedlung im südbulgarischen Dorf Wojwodinowo angeordnet.

Der Abriss wurde nach einem Konflikt zwischen einem bulgarischen Soldaten und zwei Roma-Jungen  des Dorfes drei Tage zuvor beschlossen. Der Soldat befand sich nicht im Dienst, als er durch Wojwodinowo fuhr. Die beiden Jungen befanden sich auf der Straße, woraufhin der Fahrer anhielt und es zu einer körperlichen Auseinandersetzung mit den Jungen kam, bei der der Mann verletzt wurde.

Nach dem Vorfall wurden die beiden Jungen verhaftet, und es wurden Proteste aus Solidarität mit dem Verletzten organisiert. Begleitet wurden diese von rassistischen Äußerungen des bulgarischen Verteidigungsministers Krasimir Karakatschanow (Vorsitzender der Partei IMRO – Bulgarische Nationale Bewegung). Der anschließende Abriss ist als Kollektivbestrafung der Roma-Community für die Straftat einzelner zu werten.

Gegen diese Reaktion organisierten Roma-Organisationen eine Kundgebung vor dem Regierungsgebäude am 14. Januar in Sofia und forderten den Rücktritt des Verteidigungsministers. Zudem starteten sie eine Petition mit der Forderung, die dem Premierminister übergeben werden soll.

Die Menschen, deren Behausungen abgerissen wurden, sind nun, mitten im Winter, obdachlos, sofern sie nicht bei Freunden oder Verwandten unterkommen konnten.

Am 18. Januar wird in Brüssel eine Demo stattfinden:

Neofaschismus und Schweigen der Europäischen Union

  1. Januar 2019, 14-16h, Place du Luxembourg, Brüssel

Migrantische Roma aus Bulgarien haben für den 19. Januar eine Demo in der belgischen Hauptstadt organisiert. Alle Menschen sind eingeladen, vorbeizukommen und ihre Solidarität zu zeigen.

Der Protest wendet sich gegen die zunehmende Gewalt gegen Roma in Bulgarien und anderen europäischen Ländern wie etwa der Ukraine. Zum ersten Mal versammeln sich Roma, um ihre Stimme vor dem Europäischen Parlament gegen den Aufstieg des Neofaschismus zu erheben.

Das EU-Parlament und die EU-Kommission werden aufgefordert, dringend Maßnahmen gegen die weitere Verschlechterung der Lage von Roma in Europa zu veranlassen.

Kontakt: Committee for Organization of the First Roma Protest in Brussels

Phone: 0032 497 30 43 28

Email: stopdzhambazki@gmail.com

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