Workshop Gesellschaft für Alle. Kämpfe und Perspektiven migrantischer Roma des RAN und des BRV
Der Bundes Roma Verband ist die Interessenvertretung migrantischer Roma in Deutschland und das Roma Antidiscrimination Network ist ein bundesweit agierendes Netzwerk gegen Diskriminierung. Wichtige gemeinsame Anliegen sind ein langfristiges Bleiberecht und gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe von Roma in Deutschland.
In dem Workshop wurden die jahrzehntelangen Kämpfe um ein Bleiberecht von Roma aus dem ehemaligen Jugoslawien skizziert. Bis heute leben viele der damals Geflüchteten ohne sicheren Aufenthalt. Das betrifft auch die in Deutschland geborenen nachfolgenden Generationen. Abschiebungen von hier Geborenen sind keine Seltenheit. Bei der Einstufung der Nachfolgestaaten Jugoslawiens als „sichere Herkunftsstaaten“ hat die Situation der Roma in diesen Ländern keine Berücksichtigung gefunden. Sie sind dort in allen Lebensbereichen von systematischem gesellschaftlichen Ausschluss betroffen, erleben Diskriminierung, Rassismus und Gewalt. Besonders brisant ist diese Situation zum einen, da es sich bei diesen Menschen um die Nachkommen von Opfern des Holocaust handelt und zum anderen da Deutschland die aktuelle Lage in der Region mit der Beteiligung am Kosovokrieg und der damit zusammen hängenden Vertreibung der Roma aus dem Gebiet mitzuverantworten hat. Hieraus ergibt sich für Deutschland im Allgemeinen und für eine linke Politik im Besonderen die Forderung nach einem bedingungslosen Bleiberecht für Roma in Deutschland und nach einer Bekämpfung von alltäglicher, institutioneller und struktureller Diskriminierung.
Eine praktische Möglichkeit für die Politik, diese Forderungen zu unterstützen, haben die Referent_innen mit der Vorstellung der Kampagne Zukunft für Alle – Schule ohne Abschiebung aufgezeigt, die darauf abzielt, die Situation von Kindern und Jugendlichen ohne sicheren Aufenthalt zu verbessern.
