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8. April – ROMADAY

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8. April – ROMADAY

Der 8. April erinnert an den 1. Welt-Roma-Kongress, der 1971 in London stattfand und an dem Delegierte aus 14 Ländern teilgenommen haben. Zu diesem Anlass wurde die Bezeichnung Roma als Oberbegriff für die verschiedenen Subgruppen weltweit festgesetzt, die Roma-Flagge entworfen und das Lied „Djelem Djelem“ als Hymne ausgewählt. Der erste Welt-Roma-Kongress gab den Anstoß für die Gründung von zahlreichen Roma-Selbstorganisationen, die in verschiedenen Ländern die Interessen der Minderheit vertreten.

8aprDer 8. April ist ein Aktionstag, an dem Roma weltweit für ihre Rechte und Anerkennung auf die Straße gehen. Unter diesem Motto stand die Kundgebung des BundesRomaVerbands (BRV) und der Kampagne „alle bleiben!“ vor dem Brandenburger Tor, die auf die prekäre Situation von Roma in Deutschland und Europa aufgrund der Abschiebeproblematik aufmerksam gemacht hat. Seit der Festsetzung verschiedener Balkanstaaten als sichere Herkunftsländer werden Roma trotz massiver Diskriminierung und Ausgrenzung in die entsprechenden Balkanstaaten zurückgeschoben. Verschiedene Redebeiträge, unter anderem von Nizaqete Bislimi, der Vorsitzenden des BRV, kritisierten die prekäre Situation von Roma-Familien, die auch nach langjährigen Aufenthalten in Deutschland keine Chancen auf ein Bleiberecht haben und forderten: „alle bleiben“ – ein Bleiberecht für Roma.

i-8Mctq6L-X3In Rede- und musikalischen Beiträgen von z.B. Kastro Brijani a.k.a Lord Kastro aus Serbien, Prince-H – Çığır, ROLLINHOPP und Dirty Gomorrha wurde auf die Menschen- und Bleiberechtslage von Roma in Deutschland und Europa verwiesen. Europaweit nimmt derzeit der Druck auf die Minderheit zu. Gerade in Zeiten wachsender rechtsextremer und fremdenfeindlicher Gewalttaten, ist die Politik gefordert ein Zeichen für Toleranz, Demokratie und Vielfalt zu setzen und Minderheiten zu unterstützen, die Schutz vor Rassismus und Menschenfeindlichkeit suchen. Das Bündnis für Solidarität mit den Sinti und Roma Europas hat neben Vertretern aus Politik auch den Holocaustüberlebenden Zoni Weisz eingeladen, um auf der Kundgebung ein sichtbares Zeichen gegen Rassismus und Romafeindlichkeit zu setzen und an die nationalsozialistischen Verbrechen zu erinnern. Erst letztes Jahr wurde das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma Europas mit einem Hakenkreuz und dem Schriftzug „Vergasen“ beschmiert.

Das musikalische Begleitprogramm gestalteten unter anderem die Brüder Kefaet, Hikmet und Selamet Prizreni alias K.A.G.E und Rollin Hopp, die die Roma-Initiative Roma Art Action in Essen gegründet haben. In ihrer Musik verarbeiten sie Erfahrungen von Diskriminierung, der Begrenzung ihrer Rechte und der Erfahrung abgeschoben zu werden. Die Roma-Brüder Prizreni sind, obwohl einer von ihnen in Deutschland geboren und alle hier aufgewachsen sind, weder aufenthaltsrechtlich noch als Angehörige der Minderheit deutscher Sinti und Roma anerkannt. Sie werden nur geduldet und sind in wiederholter Gefahr abgeschoben zu werden. „Hier müssen Mauern durchbrochen werden“, wandte sich Kefaet Prizreni an das Publikum und bezog sich dabei auf die Mauern in den Köpfen. Er spreche acht Sprachen und keiner kann ihm absprechen Europäer zu sein. Von Politik und Zivilgesellschaft sei dringend mehr Solidarität gefordert, Solidarität mit allen Sinti und Roma

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