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Hexen und Mutanten in den Marvel-Comics: Margali Szados und Nightcrawler

Margali Szardos ist eine Marvel-Comicfigur, die erstmals in The Uncanny X-Men Annual #4 aus dem Jahr 1980 erscheint. Sie wurde von Autor Chris Claremont und Zeichner John Romita Jr. geschaffen.

Margali Szardos wird als Romni in Paris geboren und von ihrer Mutter, die aus einer langen Ahnenreihe von Hexen und Heilkundigen stammt, in Magie und Heilkunst unterrichtet. Sie ist ehrgeizig, begeistert sich für das Handwerk und hat eine Affinität zur Magie. Sie ist wissbegierig und erforscht die Welt, um die Beherrschung der Naturgesetze zu erlernen. Sie zieht auch als Wahrsagerin mit einem europäischen Wanderzirkus umher – eine Tarnung für ihre Aktivitäten als Zauberin, die sie des nachts praktiziert.

Zusammen mit anderen Zauberinnen, nämlich Lilia Calderu und Maria Russoff, ebenfalls Roma-Charaktere, entdeckt sie ein junges Mädchen, Wanda Maximoff, die in der Roma-Community aufwächst, und das sie rekrutieren wollen. Aus dem Mädchen soll einmal die mächtige Zauberin Scarlet Witch werden.

Margali bringt schließlich zwei Kinder zur Welt, deren Vater der dämonische Mutantenmystiker Azazel ist: ihre Tochter Jimaine und ihren Sohn Stefan. Sie nimmt ein weiteres Kind auf, das Baby Kurt, das später zu Nightcrawler werden soll. Kurt ist der außereheliche Sohn der geheimen Mutantin Mystique. Sie ist verheiratet mit Baron Christian Wagner, als sie eine Affäre mit dem Mutanten Azazel beginnt, einem Mitglied des Hellfire Clubs. Sie wird von ihm schwanger und nimmt bei der äußerst schweren Geburt ihres indigo-blauen Mutantenbabys selbst ihre mutantische Form ein. Sie muss daher mit ihrem Sohn fliehen. Auf der Flucht geht er verloren. Über die Umstände, wie Margali zu Kurt kommt, gibt es unterschiedliche Darstellungen. Jedoch nimmt sie ihn auf und er wächst im Zirkus auf.

Als Herrin des Winding Ways bereitet Margali ihre Tochter Jimaine auf ihre Bestimmung als ihre Nachfolgerin vor. Der Winding Way ist ein alter mystischer Pfad der Weisheit und Erleuchtung. Man beschreitet ihn in einem zyklischen Muster von Macht und Schwäche; je größer die verwirklichte Macht, desto bedeutender die entsprechende Verwundbarkeit. Margali hat so Schwäche, Obdachlosigkeit und Hunger erlebt, während sie den Weg beschritt. Margali ist als selbsternannte Oberste Zauberin der Erde und Herrin des Winding Ways moralisch ambivalent und setzt schwarze Magie oft für gute Zwecke ein. Sie verfügt über eine Vielzahl von Fähigkeiten, darunter Astralprojektion, Hellsichtigkeit, Levitation, Teleportation und Gestaltwandlung.

Kurt, Jimaine und Stefan sind beste Freunde und verleben eine glückliche Kindheit und werden Akrobat:innen. Später wird der Zirkus jedoch von einem amerikanischen Millionär aufgekauft und Kurt als mutantische Attraktion missbraucht, als Freak und „blauer Teufel“ bezeichnet. Nach den Shows wird er in einen Käfig gesperrt und sediert. Als dem Zirkus das Geld für die Sedierungen ausgeht, rettet Margali ihn vor dem Verkauf, indem sie ihm bei seiner Flucht hilft. Da Kurt von den Drogen stark mitgenommen ist, stößt er bei dem Weg aus dem Zirkus eine Fackel um, die den gesamten Zirkus niederbrennt. Die Jagd auf den „blauen Teufel“ ist erfolgreich. Doch bevor Kurt erschossen werden kann, macht er erstmalig Gebrauch von seiner Superkraft und teleportiert sich fort und kann so fliehen.

Margalis leiblicher Sohn Stefan verläßt den Zirkus als junger Erwachsener. Kurt findet heraus, dass Stefan, während er von einem Dämon besessen war, mehrere Kinder umgebracht hat. Kurt macht Stefan ausfindig und versucht, ihm zu helfen, doch in dem darauf folgenden Kampf bricht Kurt seinem Adoptiv-Bruder unbeabsichtigt das Genick und tötet damit Margalis leiblichen Sohn. Als einige Dorfbewohner Kurt einen Pfahl durchs Herz treiben wollen, greift Professor Charles Xavier telepathisch ein und rettet Kurts Leben. Er rekrutiert ihn für die X-Men, und Kurt wird zu Nightcrawler.

Margali erfährt jedoch nur, dass Kurt ihren Sohn ermordet hat, und sinnt vor lauter Trauer auf Rache. Doch ihre Tochter Jimaine, die unter dem Namen Amanda Sefton als Stewardess lebt und nun eine Beziehung mit Nightcrwaler hat, erfährt die ganze Wahrheit über den Unfalltod ihres leiblichen Bruders. Mit Jimaines Hilfe kann Kurt Margali davon überzeugen, dass er unschuldig ist.

Später gelangt Margali in den Besitz von Illyana Rasputins Seelenschwert und nutzt es, um alle Magier zu töten, die vor ihr auf dem Windig Way gewesen sind, und sich selbst eine Machtposition zu verschaffen. Außerdem ermöglicht sie es dem Hellfire Club, das britische Parlament zu stürzen. Sie überlässt Limbo und die Leitung des Winding Ways am Ende jedoch ihrer Tochter.

Margali kehrt später in ihre ursprüngliche Gestalt mit grüner Haut und einem Kopfschmuck aus Widderhörnern zurück und schließt sich den Schattenjägern an –  eine Gruppe, die gegründet wurde, um abtrünnige Hexen und andere Anhänger:innen der dunklen Magie zu bekämpfen.

Wenn Margali nicht in ihrer Mutantinnengestalt auftritt, wird sie entweder als Klischee-Romni dargestellt mit langen schwarzen Haaren, langen Röcken, Kopftuch etc. oder ihre Darstellung fällt dem Whitewashing zum Opfer, das heißt, sie wird als weiße Person dargestellt, obwohl sie eindeutig Romni ist. Bei ihrer Tochter Jimaine ist dies noch viel deutlicher. Sie wird als hellhaarige, hellhäutige Frau dargestellt und somit komplett gewhitewasht.

Dass Margali als Wahrsagerin in einem Zirkus arbeitet und später ihre eigenen Kinder in einem Zirkus großzieht, entspricht zudem der Wahrnehmung von Roma als Zirkusvolk. Die falsche Wahrnehmung und Bedeutung der Magie und Wahrsagerei und die klischeehafte Wiedergabe hat zum einen zu Stereotypen geführt und zum anderen auch als Grund für Verfolgung gesorgt. In der Mehrheitsgesellschaft wurden die Elemente der Heilkunst etc. falsch verstanden. Bis heute werden diese Techniken benutzt, aber sie sind anders als die Mehrheitsgesellschaft darüber denkt und sie darstellt.

Es geht darum, zu beschreiben, dass viele Roma-Charaktere in den Marvel-Comics repräsentiert sind und in der Popkultur eine große Rolle spielen. Sie waren immer Thema und bekommen nicht die Anerkennung.

Es wäre wichtig, eine Repräsentation in der modernen Popkultur zu schaffen, wie es heute vielfach für diverse Communities z.B. in Netflix-Serien geschieht. Roma sind hiervon nach wie vor ausgeschlossen.

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