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Barmherzig wie der Vater? Bistum Regensburg lässt Pfarrheim mit Polizeigewalt räumen

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Barmherzig wie der Vater? Bistum Regensburg lässt Pfarrheim mit Polizeigewalt räumen

Juli/August 2016: Wir befinden uns im Jubeljahre der Barmherzigkeit. Am 8.12.2015 eröffnete Papst Franziskus das heilige Jahr der Barmherzigkeit im Bistum Regensburg. Unter dem Motto „Barmherzig wie der Vater“ (Lk 6,36) dauert das heilige Jahr noch bis zum 20. November 2016. Zumindest auf der Homepage des Bistums Regensburg wird Bezug auf diese christliche Tugend genommen. Aber praktisch?

Im Regensburger Pfarrheim St. Emmeran suchten mehrere Roma-Familien Zuflucht vor der zwangsweisen Rückführung in ihre sogenannten „sicheren“ Herkunftsländer. Die Flüchtlinge gehören zur Minderheit der Roma, die derzeit als Sündenböcke der deutschen Abschiebepolitik fungieren und aufgrund ihrer aussichtlosen Situation und der Angst vor einer Rückkehr, Zuflucht‘ in der Kirche suchten.

Doch statt ihnen nach christlicher Tugend, Hilfe und Unterstützung zu bieten, wählte das Bistum den profanen Weg und arbeitete eng mit der Polizei und den verantwortlichen Behörden zusammen. Um sich der ungebetenen „Gäste“ zu entledigen, forderte das Bistum die Roma-Familien auf, das heilige Gelände freiwillig zu verlassen. Dieser Forderung kam auch die Mehrheit der Flüchtlinge nach. Von den zu Beginn über 40 Flüchtlingen, hielten sich nach fünf Wochen nur noch 16 in dem Pfarrheim St. Emmering auf. Diese erhielten wiederum von Seiten des Bistums am

5. August eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch. Darüber hinaus verbot die Bistumsleitung die Übergabe von Lebensmitteln seitens der Unterstützer.

2016-08-12 21_03_26-Windows Media PlayerDer Regensburger Dom/Bistum Regensburg hat skrupellos die Abschiebung schutzsuchender Menschen initiiert.
In den Pressemitteilungen wurde massiv gegen die Roma-Familien gehetzt. Nachdem sie die anscheinend sowieso schon rechts eingestellte Bevölkerung auf ihrer Seite hatten, stellten sie Strafanzeigen und lieferten die Geflüchteten damit der Polizei und Abschiebung aus. Im Nachhinein wird behauptet, die Menschen hätten ja freiwillig gehen können DEM WAR NICHT DER FALL!!! Als ich meine Freundin mit zum Auto nehmen wollte, wurde sie auf- und die Polizisten dazu angehalten, sie nicht gehen zu lassen. DIE MENSCHEN WURDEN ALSO VON DER KIRCHE GEFANGEN GEHALTEN, bis die Polizei die Räumung und Abschiebung in Angriff nehmen konnte.(L.X Sprecherin die vor Ort war.)

Massive Kritik an diesem Vorgehen übten als Folge die Initiative Alle Bleiben, der Bayrische Flüchtlingsrat und die Gesellschaft für bedrohte Völker. Auch zahlreiche Presseartikel setzten sich kritisch mit dem Vorgehen der Kirche auseinander. Alle Bleiben informierte darüber, dass bereits Tage zuvor die Tür des Pfarrheims entfernt wurde, um die Räumung der Polizei vorzubereiten. „Dieses Vorgehen der Bistumsleitung ist empörend und stößt auf völliges Unverständnis!“, kritisierte Gotthold Streitberger, BI Asyl und Sprecher des bayrischen Flüchtlingsrates. Flüchtlinge würden im Bistum ausgehungert werden.  Am 9. August wurden schließlich die verbliebenen Roma von der Polizei in ihre Asylunterkünfte gebracht. Zwei der Flüchtlinge sind vom Regensburger Pfarrheim direkt in Abschiebehaft gebracht worden. Tilmann Zülich von der GfbV bezeichnete die polizeiliche Räumung am Montag als „Schande für die Kirchen“. Die „kirchliche Obhut“ entlarvte sich für die um Kirchenasyl bittenden Roma als eine „böse Falle“.

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