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Romasiedlungen in Montenegro ohne Strom

Romasiedlungen in Montenegro ohne Strom

Die Haushalte in der Siedlung bei Trebjesa (Nikšić) wurden bereits im Januar vom Stromnetz getrennt. Betroffen sind ca. 20 Familien, deren Haushalte am 25.01.2016 vom Strom genommen wurden. Sie mussten jahrelang das Stromnetz anzapfen, weil ihnen eine Legalisierung und damit einhergehende ordentliche Anmeldung beim Stromanbieter verwehrt wurde. Dabei wurden die Objekte selbst von der Gemeinde errichtet, wenn auch nie fertiggestellt, trotz der dafür vorgesehen Spenden.Einige haben eine Isolierung erhalten, andere nicht, wieder anderen wurde Material zur Verfügung gestellt, und einige haben gar nichts erhalten. Ismet Kurti: „Nie ging es mir schlechter als heute, ich verbringe die meiste Zeit beim Arzt, lebe aber von 64 Euro. Mit dem Topf sammle ich Kohle, damit ich kochen kann.“ Der Vorsitzende des Gemeinderats sei mit der Problematik nicht vertraut.

Aktuell ist auch die Siedlung ‚Budo Tomović‘ bei Nikšić von der Problematik betroffen. Hier haben 37 Roma-Familien seit Februar keinen Strom. Sie wurden vom Stromnetz genommen, weil die Unterkünfte, nach Aussage des Stromanbieters, illegal gebaut wurden und damit auch widerrechtlich mit Strom versorgt wurden. Die Gemeinde verwehrt ihnen die Legalisierung und damit bekommen sie auch keinen Stromzähler. Die betroffenen Roma haben sich ebenfalls an den Premier gewandt, den sie in Zukunft nicht mehr wählen wollen, falls das Problem nicht gelöst wird. Er solle in die Siedlung kommen und sich selbst vom desolaten Zustand ein Bild machen.

Sej­da Đu­ša (alleinerziehende Mutter): „Wie soll ich nicht wütend sein, wenn ich von der staatlichen Unterstützung noch nicht einmal die ärztliche Behandlung bezahlen kann. Kinder, die zur Schule gehen können nicht lernen, weil es in den Baracken tagsüber dunkel ist.  Ich rufe die Nachbarn auf, uns vor der Gemeinde zu versammeln, um unsere Rechte einzufordern, wie auch sie während der Wahl zu uns kommen um Stimmen zu werben.“ Re­džo Itaj: „Wir wollen nur, dass sie die Stromzähler aufstellen und wir werden unsere Rechnungen bezahlen.“ Der Stromanbieter sagt, dass es sich um einen klassischen Fall des Stromdiebstahls handelt und sie eine Genehmigung von der Gemeinde brauchen.

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