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Verfolgt und Vergessen? Veranstaltung zur Situation von Roma

Verfolgt und Vergessen? Veranstaltung zur Situation von Roma

Unter dem Titel Verfolgt und Vergessen? Die Verfolgung der Roma und Sinti gestern und Verantwortung heute veranstaltete die Bremer Linksfraktion am 17. Mai eine Filmvorführung mit anschließender Podiumsdiskussion. Sofia Leonidakis, fluchtpolitische Sprecherin der Linken, sprach mit den Referent_innen über die vergangene und gegenwärtige Lage von Roma und über Visionen für eine Verbesserung dieser Situation in der Zukunft.

Zunächst wurde der Dokumentarfilm Verfolgt und vergessen. Die Vernichtung der ‚Zigeuner‘ in Auschwitz und ihre Verfolgung bis heute gezeigt. Roberto Larze sprach über seine Erfahrungen als Überlebender zweiter Generation. Der Sinto ist Sohn einer Auschwitzüberlebenden und Vorsitzender des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Bremen – Bremerhavener Sinti-Verein e.V.

Eigentlich sollte Allegra Schneider (Recherchegruppe abgeschobene Roma) einen Überblick über die Situation abgeschobener Roma in die von der deutschen Bundesregierung als sicher bezeichneten  Staaten auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens geben. Am Tag vor der Veranstaltung erfolgte jedoch die Abschiebung von Selami Prizreni. Daher hatte die Informierung der Teilnehmenden über seine Lage Priorität, zumal er keinen Einzelfall darstellt und sich ein Aspekt deutscher Abschiebepraxis zeigen ließ: Dass Roma, die in Deutschland geboren und sozialisiert sind, hier ihre Familie und ihr Zuhause haben, in ein ihnen fremdes Land abgeschoben werden können.

Zu den Konsequenzen, die sich aus der deutschen Geschichte ergeben, gehört es, Roma einen sicheren Aufenthalt in Deutschland zu gewähren. Über die Forderungen von Roma-Selbstorganisationen zum Bleiberecht, die vor allem über eine Kontingentregelung ermöglicht werden sollten, sprach Kenan Emini (Roma Antidiscrimination Network). Die Vision, dass künftige Generationen in Sicherheit aufwachsen können, ist jedoch nicht ohne die Unterstützung durch Angehörige der Mehrheitsbevölkerung hierzulande umsetzbar.

Eine Kosovo-Albanerin, die an der Veranstaltung teilnahm, bestätigte die Ausführungen der Referent_innen zur Situation der Roma. Sie sagte, dass im Herkunftsland ihrer Eltern Angehörige von Minderheiten alles andere als sicher seien.

 

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