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Roma-Treffen 2018 in Hannover

Roma-Treffen 2018 in Hannover

Am 8. April ist Welt-Roma-Tag.  An diesem Tag, der auf den ersten Welt-Roma-Kongress am 8. April 1971 in London zurückgeht, machen Roma-Aktivist_innen und die Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma auf vergangene und gegenwärtige Formen von Diskriminierung und Verfolgung aufmerksam.

Das Roma Antidiscrimination Network war dieses Jahr mit Mitgliedern der Jugendgruppe aus seinem Projekt Watch out! bei einer Veranstaltung von Romane Aglonipe in Hannover. Der Roma-Verein hatte verschiedene andere Vereine und Gruppen eingeladen, damit sie ihre Arbeit vorstellen können.

Der Jugendverein Ternengo Drom e Romengo aus Hannover wurde vor vier Jahren gegründet und hat inzwischen 35 Mitglieder – viele von ihnen waren bei dem Treffen anwesend. Die Mitglieder haben in der kurzen Zeit ihres Bestehens einiges auf die Beine gestellt – wie etwa Jugendtreffen und einen Rapworkshop. Eines der Mitglieder trug einen selbst geschriebenen Song gegen Rassismus vor. Durch das Mittel des Strukturierten Dialogs trainieren die Jugendlichen, wie man mit Politiker_innen und anderen „Entscheider_innen“ umgeht. Sie haben den Landtag besucht und Gespräche mit Abgeordneten verschiedener Parteien geführt. Der nächste Dialog soll mit Polizist_innen stattfinden.

Zurale Romnja andar – starke Frauen in Niedersachsen e.V. ist eine Frauengruppe mit etwa einem Dutzend Mitgliedern. Sie unterstützen sich gegenseitig, setzen sich für ihre Rechte ein und bieten anderen Roma-Frauen Hilfe im Umgang mit Rassismus und bei Konflikten mit ihren Familien. Sie beraten Betroffene von Zwangsheirat hinsichtlich ihrer Rechte und Möglichkeiten, geben Hilfestellung bei Problemen des Alltags und begleiten bei Behördengängen. Die Frauen wollen, dass ihre Kinder ein gutes Leben in Deutschland haben. In Zukunft wird die Leiterin der Gruppe, Frau Berisa, daher auch mit Kindern in der Schule arbeiten.

Auch für Romane Aglonipe gehören Frauenfragen zu denen, die für die nähere Zukunft zentral sind.

Der Verein hat außerdem gerade zusammen mit Jugendstil e.V. ein Pilotprogramm zu Existenzgründung für Roma ins Leben gerufen. Leute, die wenig formale Bildung erhalten konnten, sollen befähigt werden, sich ein eigenes Standbein aufzubauen, indem den Teilnehmenden dafür notwendiges Basiswissen vermittelt wird.

Boris Erchenbrecher von der Niedersächsischen Beratungsstelle für Sinti und Roma e.V. berichtete über ein neues Projekt des Vereins: Um die Situation zwischen Jugendamt und Sinti- und Roma-Familien zu verbessern und gegenseitiges Verständnis zu fördern, wird jeweils eine kleine Gruppe von Angehörigen beider Minderheiten ein Qualifizierungsprogramm zu sozialer Arbeit absolvieren. Auch die Sozialarbeiter_innen des Jugendamts werden weitergebildet. Anschließend werden Tandems  aus Minderheitenangehörigen und Sozialarbeiter_in gebildet, die die jeweiligen Familien besuchen.

Nachdem Probleme wie die Wohnsituation von Roma oder Schulverweigerung in den lokalen Medien auftauchten, wurde die Arbeitsgruppe Roma des hannoverschen Schulamts gegründet. Die AG erarbeitet zusammen mit Roma-Verbänden und Schulen ein Konzept, um diese Probleme gemeinsam anzugehen.

Am 26. April wird ein Konzert der Roma und Sinti Philharmoniker in Hannover stattfinden. Der Frankfurter Verein unter Dirigent Riccardo M. Sahiti vereint ca. 60 klassisch ausgebildete Musiker_innen aus ganz Europa.

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