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„Wieviel sollen die Roma noch ertragen?“

Wieviel sollen die Roma noch ertragen?“ Menschenbild – Menschenwürde – Menschenrechte. Ein ökumenischer Gottesdienst zum „Tag der Menschenrechte“ in der St. Trinitatis Kirche, Gera
Anlässlich des Internationalen Tages der Menschenrechte lud die St. Trinitatis Kirche am 10.12.15 in Gera zum ökumenischen Gottesdienst ein, der als Themenfokus die humanitäre Lage von Roma in Deutschland und Europa hatte. Kenan Emini wurde als Sprecher des Roma Antidiskriminierungsnetzwerks nach Gera eingeladen, um über die verschiedenen Formen von Diskriminierungen gegenüber Roma und Sinti zu sprechen. Emini ging ebenfalls auf das Schicksal von Roma-Familien ein, die zum Teil schon viele Jahre in Deutschland leben, langjährig nur geduldet wurden und denen aktuell die Abschiebung droht. Roma-Kinder und Jugendliche, die hier geboren und aufgewachsen sind, müssen befürchten in ein Land gehen zu müssen, dessen Sprache sie nicht sprechen, das ihnen vollkommen fremd ist und indem sie Diskriminierungen ausgesetzt sind. Da sie hier in Duldung lebten, besitzen sie keine Pässe. Sie müssten mindestens ein Jahr überleben, um einen Anspruch auf soziale Unterstützung zu erlangen, der meist nur auf dem Papier steht. Recherchen in die als sicher deklarierten Herkunftsstaaten zeigen, dass 75 Prozent aller Roma-Kinder nach der Abschiebung nie wieder eine Schule besuchen. 80 Prozent von ihnen sind suizidgefährdet, da sie in ihrem Leben unter diesen Bedingungen keinen Sinn mehr sehen. geraEmini äußerte sich zudem besorgt über den Anstieg rechtsradikaler Gewalt. „Ob in Deutschland oder in Europa, wieder werden Roma von Neonazis und ihrer Ideologie verfolgt. Wie viel sollen die Roma noch ertragen? Sollen sie weitere Jahrhunderte Opfer unerträglicher Menschenverachtung sein?“


Mit dem ökumenischen Gottesdienst setzte der Pfarrer Michael Kleim ein Zeichen für Menschlichkeit und Menschenrechte in der St. Trinitatis Kirche in Gera.

 

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