Nadrensee, Mecklenburg-Vorpommern. Ein Bauer entdeckt 1992 die Leichen zweier Roma in einem Maisfeld. Beim Versuch, die EU-Außengrenze zu überschreiten, wurden sie von Jägern erschossen. Eine Verwechslung mit Wildschweinen, heißt es. Vier Jahre später beginnt ein Prozess, an dessen Ende die Schützen freigesprochen werden. Angehörige aus Rumänien erhalten von der Justiz weder Informationen noch Rechtsbeistand. Ein abgeschlossener Kriminalfall, der durch den Dokumentarfilm „Revision“ rekonstruiert wird. Regisseur Philip Scheffner verknüpft Akten, Orte und Erinnerungen. Lässt auf seiner Spurensuche die Familien von Grigore Velcu und Eudache Calderar zu Wort kommen und hinterfragt, was wirklich geschehen ist.
Im Anschluss an die Vorführung findet ein Gespräch mit Kenan Emini vom Roma Center/ Roma Antidiscrimination Network über Rassismus und Migrationsabwehr gegen Roma und ihre Kämpfe ums Bleiberecht von damals bis heute statt. Thema ist auch der Pogrom in Rostock-Lichtenhagen, bei dem Rechtsextreme und „besorgte Bürger:innen“ im August 1992 tagelang Roma und Vietnames:innen angegriffen haben. Der Pogrom jährt sich dieses Jahr zum 30. Mal.
Wann: Montag, 27. Juni 2022 19.00 – 21.00 Uhr
Wo: li.wu. in der FRIEDA 23, Friedrichstraße 23, Rostock
Eintritt: 7,50 / 6,- / 5,- EUR, VVK www.liwu.de