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Wundertätiger Roma-Junge in Brasilien

Im Jahr 1913 jagte der Gouverneur des brasilianischen Bundesstaates Piauí die Polizei hinter einer Gruppe Roma her, welche die Gegend durchquerte. Als sich die Roma dem Ort Boa Esperança (heute Esperantina) näherten, holte die Polizei sie ein. Es begann ein Kampf, der etwa eine Woche gedauert haben soll. Auf dem Platz der Dorfkapelle wurden die Roma von der Polizei umzingelt, wo es zu einer heftigen Schießerei kam, bei der mehrere Roma getötet wurden. Bis heute ist dieses Ereignis in Esperantina als das Massaker an den Roma bekannt.

Es heißt, die Schlacht sei von Obersten wichtiger Familien der Region befehligt worden und die Roma hätten eine Menge Gold mit sich geführt, das sich Bewohner der Stadt nach den Kämpfen angeeignet hätten.

Es wird erzählt, während der Verfolgung der Roma in der Ortschaft Pequizeiro da Areia sei ein etwa siebenjähriger Rom namens Roldão von dem Pferd oder Esel, auf dem er unterwegs war, gefallen und zurückgeblieben. Der verängstigte Junge wusste nicht, wohin er gehen sollte, und kletterte auf einen Jatoba-Baum. Er betete, dass die Polizei ihn nicht finden würde, und bat Gott, ihn zu beschützen.

Als die Polizei an dem Ort vorbeikam, bemerkte sie den Jungen im Baum. Sie schossen ohne jede Gnade auf das Kind. Der Junge fiel blutüberströmt zu Boden und wurde enthauptet. Ein Mann namens Manoel Quaresma fand ihn und begrub ihn dort. Später wurden die anderen Roma von der Polizei massakriert.

In den Jahren 1915 bis 1917 litten die Menschen der Gegend unter einer schweren Epidemie. Die Erkrankten bekamen gelbliche Hände und Füße sowie hohes Fieber, ihr Erbrochenes war schwarz und sie wiesen wunde Stellen am Zahnfleisch auf. Viele starben.

Die Leute glaubten, die Krankheit sei ein Fluch, der die Stadt wegen des dort vergossenen Blutes heimsuchte. Sie erinnerten sich an den kleinen Jungen, der einen unschuldigen Tod gestorben war, und begannen, ihm Versprechungen zu machen, um das Übel loszuwerden, das ihre Gesundheit zerstörte.

Nachdem die Epidemie geendet hatte, begannen die Menschen, zum Grab des Roma-Jungen zu pilgern, wo sie aus Dankbarkeit für seine Wunder Kerzen anzündeten, für seine Seele beteten und Gaben hinterlegten. Vor allem am Tag der Toten kommen die Gläubigen zum Heiligtum des wundertätigen Roma-Jungen (Santuario do Ciganinho milagroso), um zu beten und für erhörte Bitten zu danken.

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