Am 21. Oktober 1941 ermordeten deutsche Truppen in Kragujevac und Kraljevo bis zu fünftausend Zivilist*innen als Vergeltungsaktion für antifaschistischen Widerstand der Partisanen. Das “Massaker von Kragujevac” ist bis heute zentraler Bestandteil der kollektiven NS-Erinnerung im ehemaligen Jugoslavien, während es in der deutschen Geschichtsaufarbeitung kaum eine Rolle spielt.
Am Freitag, 27. Oktober um 16:00 Uhr wollen wir uns im Café Kollektiv Kabale Göttingen (Geismarlandstr. 19) mit dem Geschichtswissenschaftler Miloš Jovanović mit dem historischen Hintergrund und der Bedeutung der Kriegsverbrechen beschäftigen und kritisch einige damit verbundene Fragen diskutieren:
Wie kam es zu den Massakern in Kragujevac und Kraljevo? Wer waren die Opfer des Kriegsverbrechens? Wie sah der Partisanenwiderstand im ehemaligen Jugoslavien aus? Wie wurden die Ereignisse in der kommunistischen Propaganda instrumentalisiert? Und was sind die Unterschiede zur deutschen Perspektive? Welche Rolle spielen eigentlich Gedenken und Trauer in antifaschistischen Bewegungen?
Mit dem Massaker von Kragujevac beschäftigt sich das in ganz Jugoslavien bekannte Gedicht “Blutiges Märchen” von Desanka Maksimović. Um das Ausmaß der Tragödie zu begreifen, wollen wir in entspannter Café-Atmosphäre dieses und andere antifaschistische Gedichte lesen. Ihr könnt gerne auch andere oder eigene Gedichte mitbringen!
