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Polizeigewalt gegen Roma-Jungen in Frankreich

Polizeigewalt gegen Roma-Jungen in Frankreich

In der Pariser Vorstadt Bondy wurde der 14jährige serbischer Rom Gabriel Djordjevic Opfer von Polizeigewalt. Der Junge wurde in der Nacht vom 25. auf den 26. Mai festgenommen. Bei der Festnahme hat ihn einer der Polizisten festgehalten, während ein anderer ihn misshandelt hat. Er hat ihn ins Gesicht getreten. Der Junge verliert drei Schneidezähne, erleidet ein Gesichts- und Schädeltrauma mit Erbrechen und eine Fraktur des linken Kiefers an der Augenhöhle. Er droht zu erblinden und muss operiert werden.

Gabriel war laut eigenen Angaben dabei, mit einem Freund einen Motorroller zu klauen, als die Polizei sie ertappte und sie wegliefen. Gabriel wurde von vier Polizist_innen verfolgt. Was dann passierte, schildert der 14jährige so: „Es waren drei Männer und eine Frau. Sie legten mich auf den Boden, legten ein Knie auf meinen Kopf, ein Knie auf meine Schultern, legten mir Handschellen an. Die blonde Frau hielt mich an den Knöcheln fest, während ein ziemlich dicker Polizist mit Bart mir mit seinen Stiefeln gegen den Kopf trat.“

Anschließend wurde er auf die Polizeiwachse in Bondy gebracht. Bisher hatte er noch nie mit der Polizei zu tun. Seine Mutter sagt, es sei ihr lieber gewesen, sie hätten ihn ins Gefängnis gesteckt als ihn so zu massakrieren. Die Familie hat allerdings nicht von der Polizei erfahren, dass er im Krankenhaus ist, sondern erst viele Stunden später vom Krankenhaus selbst. Bei der Polizei hieß es immer nur, der Junge werde sich melden.

Die Pariser Roma-Organisation La Voix des Rroms hatte für den 1. Juni zu einer Kundgebung vor dem Rathaus von Bondy aufgerufen.

Anina Ciuciu von la Voix des Rroms hielt bei der Kundgebung eine Rede: Was bedeutet es, in Frankreich Roma zu sein? Man erhält keinen Schutz von der Polizei, wenn man Opfer von gewalttätigen Übergriffen ist. Sie erinnert an die gewalttätigen Ausschreitungen gegen Roma in der Banlieue letztes Jahr. Es bedeutet auch, dass Roma-Kindern aus Seine-Saint-Denis heute der Zugang zu Schulen verweigert wird. „Wir haben genug von dieser Gewalt. Wir haben genug von diesem Rassismus. Wir haben genug von dieser Diskriminierung und der Polizeigewalt. Daher fordern wir die schwere Bestrafung dieser vier Polizisten. Wir können nicht hinnehmen, dass es keine Bestrafung geben wird. Wir verlangen Gerechtigkeit. Ohne Gerechtigkeit gibt es keinen Frieden.“

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